
Kind 1 sagt: ,,Aua, die Musik tut mir weh.”
Kind 1 sagt: ,,Die Musik ist nicht laut genug!”
Kind 1 sagt: ,,Hilfe Mama, das Einkaufzentrum ist zu laut!”
Kind 1 sagt: ,,Das Einkaufzentrum ist heute aber ruhig!”
Ist mir da ein Fehler unterlaufen und ich habe vergessen Kind 1 abzuändern in Kind 2,3,4? NEIN. Es gibt nicht nur eine Wahrnehmung die immer zutrifft für eine:n Autist:in. Es kann sein, dass es grundsätzlich meist eine Hypersensitivität oder eine Hyposensitivität in der Hörverarbeitung gibt. Hypersensitivität: Geräusche werden größtenteils als unangenehm oder schmerzhaft wahrgenommen. Hyposensitivität: Geräusche können nicht laut genug sein. Und dennoch kann die Hyper- und Hyposensitivität auch tagesformabhängig sein oder sich im Verlauf des Tages ändern…
Woran liegt das? 1) Art der Hörreize und 2) Aktuelle Regulation
1) Art der Hörreize:
Es kann sein, manche Hörreize als Schmerz und andere als wohltuend wahrgenommen werden. Bsp1: Manche brauchen klare Hörreize. Da kann es sein, dass ein Einkaufszentrum, viele gleichzeitige Sprecher, Fernseher oder Radio im Hintergrund als schmerzhaft empfunden werden, aber Technomusik mit klarem Rhythmus als wohltuend. Bsp2: Manche brauchen Hörreize aller Art. Andere empfinden Hintergrundgeräusche als wohltuend. Je mehr umso besser.
2) Aktuelle Regulation:
Wie auf unterschiedliche Hörreize reagiert wird hängt maßgeblich von der Regulation ab. Bei guter Regulation können mehr Reize zugelassen und verarbeitet werden. Wenn sich die Sensibilität bezüglich der Reize ändert, dann kann es gut sein, das sich die Regulation geändert hat. Schritt 1: Regulation über Körperwahrnehmung und Stimming herstellen. Schritt 2: An Hörverarbeitung und somit auch Sprachverarbeitung arbeiten. Ohne Schritt 1 brauchen wir keine Veränderung in Schritt 2 erwarten.



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