Suizid als symptom einer Psychischen Erkrankung

Suizid ist nach wie vor ein stigmatisiertes Thema, bestimmt auch weil es in manchen religiösen Kreisen auch weiterhin als eine Straftat oder einen „Mord an sich selbst“ gesehen wird. Doch wie kann Suizid noch verstanden werden?

Im Zuge der Ausbildung zum zertifiziertem seelischen Ersthelfer wurde Suizid als Symptom einer psychischen Erkrankung (wie beispielsweise Depression) uns näher gebracht. Das heißt, so wie Husten ein Symptom einer Coronaerkrankung sein kann, so ist es ebenso möglich, dass es Personen gibt, die gar kein Husten während ihrer Coronaerkrankung haben. Es kann also sein, dass Personen mit psychischen Erkrankungen suizidale Gedanken haben oder eben nicht. Wenn Suizid also ein Symptom ist, warum sollten wir ihn dann nicht wie andere Symptome auch behandeln? Warum sollte man nicht danach fragen, ob suizidale Gedanken vorhanden sind? Denn nur wenn dieses Symptom erkannt wird, kann es behandelt werden und es besteht die Chance, dass die Person mit der richtigen Hilfestellung wieder seine/ihre Ressourcen leben lernt. Wichtig ist dabei das nötige Fingerspitzengefühl und ausreichende Empathie. Bei der Vermutung einer akuten Suizidgefahr besteht immer Handlungsbedarf und dafür steht der psychiatrische Notruf oder die 112 zu Verfügung. Lasst uns gemeinsam Suizid enttabuisieren und es als behandelbares Symptom einer Erkrankung wahrnehmen.

Bildquelle: Pixbay https://pixabay.com/de/vectors/welt-suizid-pr%c3%a4vention-tag-t%c3%b6tung-2727557/

Hinterlasse einen Kommentar

Search